Das neue Sozialzentrum Wattens besetzt das Grundstück nördlich des Marienplatzes. Durch die Ausformung der Baukörper entstehen drei differenzierte Außenräume. In der nördlichen Verlängerung des Marienplatzes entsteht ein neuer Vorplatz. Dieser bildet die neue Hauptadresse des Sozialzentrums. Der Marienplatz findet hier seinen Abschluss. Durch die Orientierung der Cafeteria und der Kapelle zum Platz wird dieser zum neuen Treffpunkt für Bewohner des Hauses und Anwohner der Gemeinde. Des Weitern befindet sich hier der Abgang in die öffentliche Tiefgarage.
Der Platz, im westlichen Teil des Grundstücks, bildet die grüne Mitte für das Pflegeheim, die Tagesbetreuung und das betreute Wohnen. Der private Garten bietet einen Ort zum Rückzug und zur Entspannung. Im nördlichen Teil des Grundstücks wird ein Vorplatz für den Bau des betreuten Wohnens ausgebildet. Der Wohnbau bekommt seine eigene Adresse. Der Gesundheitssprengel hat ebenfalls einen eigenen Zugang vom Platz.
Der Neubau des Sozialzentrums ist in drei Häuser gegliedert. Der Z-förmige Baukörper beherbergt das Pflegeheim, die Tagesbetreuung und den Sozialsprengel. Im Norden befindet sich das Gartenhaus mit den acht Wohnungen für das betreute Wohnen. Die Eigenständigkeit des Baukörpers innerhalb des Gefüges des Sozialzentrums unterstreicht den Willen seiner Bewohner zur Eigenständigkeit. Das Wohnen im Grünen in der unmittelbaren Umgebung des Sozialzentrums mit seinen öffentlichen Funktionen und Pflegedienstleistungen bietet einen qualitätsvollen Rahmen für selbstständiges, altersgerechtes Wohnen.
Im Erdgeschoss des Pflegehauses befinden sich alle öffentlichen Funktionen. Zwischen dem Vorplatz und dem Garten spannt sich eine offene Zone auf. Hier befinden sich die Cafeteria, die Kapelle, der Mehrzweckraum des Pflegeheims, sowie der Aufenthaltsraum der Tagesbetreuung. Durch die starken Bezüge der Aufenthaltsflächen und der Cafeteria zu den Außenflächen, lassen sich diese mittels Schiebetüren in den Grünraum erweitern. Büros und Nebenräume orientieren sich zum Martinsangerweg und zur westlichen Grundgrenze.
In den Obergeschossen befinden sich die vier Wohngruppen. Besonderes Augenmerk bei der Planung liegt auf dem integrativen Ansatz für Demenzkranke. Die zwei Wohngruppen pro Etage sind über eine Fuge miteinander verbunden. Hier befindet sich der Ankunftsbereich zur Station, sowie der Stützpunkt. Der Knoten bietet einen Orientierungs- und Kontrollpunkt. Die Aufenthaltsflächen und Loggien befinden sich jeweils an den Enden der „Wege“. Der „Wandernde“ wird hier zum Verweilen angehalten und kann die Ausblick in den Stadtraum genießen. Das einfache Erschließungssystem kommt gänzlich ohne Sackgassen aus. Die Treppenhäuser befinden sich versteckt in den Kernen. Dem Bewohner wird ein endloser Rundgang mit zahlreichen Verweilmöglichkeiten und Ausblicken geboten. Das Stationsbad, die WC-Anlage und das Kleiderdepot sind zentral zwischen den Wohngruppen gelegen. Die Lagerräume sind den Wohngruppen zugeordnet. Die Eingänge zu den Zimmern befinden sich in Nieschen. Diese können mit individuellen Gestaltungen versehen werden um den Wiedererkennungswert zu erhöhen.
Die Zimmer sind einfach und funktional gegliedert. Im Eingangsbereich befindet sich der Kleiderschrank. Die Badtür ist zum Wohnraum und zum Bett orientiert. Dies bietet dem Demenzkranken einen visuellen Anreiz für die Benutzung des WC´s. Die satinierte Glastür sorgt für eine ausreichende natürliche Belichtung des Badezimmers. In die Fassade integrierte Grünbänke bieten die Möglichkeit der Individualisierung der Zimmer und bilden gleichzeitig eine Sitzecke aus.
Die Wohnungen des betreuten Wohnens werden durch die Badbox in Schlaf- und Wohnraum gegliedert. Der über Eck gelegene Wohnraum mit seiner Küchenzeile wird ganztägig mit natürlichem Licht durchflutet. Die Loggia ist von allen Zimmern der Wohnung aus begehbar.
Die Tiefgarage spannt sich unter den Gebäuden auf und bildet deren Basis. Das Zimmerraster von 4m harmoniert mit dem der Tiefgarage. Die Einfahrt befindet sich im Martinsangerweg, nördlich auf dem Grundstück.