Die Gemeinde Eichwalde plant auf dem Grundstück der Humboldt-Grundschule in der Stubenrauchstraße 73-76 einen neuen Erweiterungsbau für die Schule zu errichten. Auf dem Grundstück befinden sich derzeit das alte Schulgebäude, der Hort als Erweiterungsbau mit einem aufgeständerten Verbinder und eine Sporthalle. Der Bebauungsplan sieht ein 46,4 x 17,6 m großes Baufeld auf der östlichen Seite des Grundstücks vor. Hier soll der Neubau entstehen, inklusive eines Kunstraums, eines Musikraums, Sammlungs- und Teilungsräumen sowie einer Aula/Mensa mit Ausgabeküche. Die Räume sind auch für öffentliche Veranstaltungen zugänglich. Die Erschließung erfolgt über zwei Eingänge: einer nördlich zur Stubenrauchstraße und ein zweiter auf der Westseite, der den Zugang für die Schüler ermöglicht. Ein zentraler Treppenraum erschließt die verschiedenen Ebenen, auch barrierefrei durch einen Aufzug. Die Raumnutzung ist flexibel und ermöglicht verschiedene Veranstaltungen, Workshops und Lernszenarien.
In Kooperation mit der Technischen Universität Berlin wird der Schulerweiterungsbau als Klimahülle konzipiert. Die Grundidee ist, mit minimalem Material- und Energieaufwand einen vor extremen äußeren Umwelteinflüssen, insbesondere Fluglärm, geschützten Raum zu schaffen. Die Klimahülle soll den geplanten Schulergänzungsbau und einen verglasten Pausen- und Spielhof unter einer großen, gemeinsamen, kompakten und transparenten Hülle vereinen.
Die Klimahülle wird als funktional, räumlich und technisch sensibel aufeinander abgestimmter Gebäudeorganismus konzipiert. Die Grundfläche beträgt 816m², und die Hülle besteht aus speziellem Weißglas mit guten Dämmeigenschaften und Lichttransmissionswerten. Durch starre und wandelbare Verschattungen sowie natürliche Belüftung wird das Gebäude vor Überhitzung geschützt.
Die Tragkonstruktion setzt auf Fachwerkbinder und dünnwandige Stahlrohre, modular aufgebaut und bestehend aus insgesamt 11 baugleichen Modulen. Natürliche Lüftung ist vorgesehen, und die Klimahülle dient als Klima- und Schallpuffer. Zur Stromversorgung sind quadratische PV-Module vorgesehen, die etwa 32.000 kWh Strom pro Jahr erzeugen können.
Fünf zylindrische Volumen innerhalb der Klimahülle beherbergen verschiedene Räume, angeordnet wie an einer Perlenkette. Die Anordnung schafft einen umlaufenden Raum, der als Rückseite vermieden wird. Der Zwischenraum wird mit Stauden, Büschen und Bäumen zu einer autarken Biosphäre gestaltet. Terrassen auf unterschiedlichen Niveaus sind durch Freitreppen erschlossen und bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten.
Der Zwischenraum in der Klimahülle ist als Übergangsraum zwischen Innen und Außen konzipiert. Mit gemäßigten Temperaturen und Verschattung bietet er fast ganzjährig eine vollwertige Nutzung. Pflanzbeete mit Sitzflächen, ein Tartanbelag als Bodenbelag und großzügige Sauberlaufzonen schaffen eine angenehme Atmosphäre.
Die Räume innerhalb der Klimahülle sind für klassenübergreifendes Lernen, Workshops, Lesungen und Veranstaltungen jeglicher Art ausgelegt. Die Einbauten sind als Holz-Beton-Hybridbauweise konzipiert, wodurch eine nachhaltige und kostengünstige Bauweise ermöglicht wird. Das Materialkonzept setzt auf Recyclingbeton, Aluminium, schnellwachsendes Nadelholz und Fliesen für Nassbereiche. Durch die bewusste Materialwahl wird Ressourcenverbrauch minimiert, und die Betonoberfläche bleibt robust und wartungsfrei.